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Legionsdenare des Marc Anton

Legionsdenare des Marc Anton

Die Jahre nach der Ermordung Caesars an den Iden des März im Jahre 44 v.Chr. wurden von zwei Männern geprägt - Marcus Antonius und Caius Octavius.

Legionsdenare des Marc Anton

Letzterer sollte aus dem Bürgerkrieg als Sieger hervorgehen und unter dem Namen "Augustus" erster Kaiser des römischen Reiches werden. Doch neben diesen beiden Personen gab es noch eine dritte Kraft, die bestimmend wie nie zuvor in den Lauf der Ereignisse eingriff. Die Soldaten - in jener Zeit war es mehr die Soldateska - hatten sich in einem halben Jahrhundert fast ununterbrochenen Bürgerkrieges zu einer Macht entwickelt, die von einer starken Persönlichkeit zur Durchsetzung der eigenen Interessen gegen das Staatswohl eingesetzt werden konnte. Andererseits verdankte der Feldherr seine ganze politische Zukunft seinen Soldaten, die nicht für das Wohl eines Gemeinwesens kämpften, sondern die im Krieg ihre materielle Beute suchten. Für jeden Feldherrn war es lebenswichtig, sich die Loyalität seiner Soldaten zu sichern und ihnen den Sold und die versprochenen Gratifikationen zu zahlen. Die römischen "Imperatoren" jener Bürgerkriegszeit - wie Brutus, Cassius, Sextus Pompeius oder Lepidus - prägten während der Heereszüge eigenes Geld, um damit ihre Truppen zu bezahlen.

Legionsdenare des Marc Anton

Im Jahre 32 v.Chr. bahnte sich die Entscheidung zwischen Marcus Antonius und Octavian an. Antonius verlegte sein Hauptquartier nach Athen, in seiner Begleitung war Kleopatra.

Legionsdenare des Marc Anton

Seine Truppen und Flotten stationierte er an verschiedenen Punkten an der Westküste Griechenlands. Das grösste Kontingent hatte auf der Halbinsel von Actium eine feste Stellung bezogen. Von dort plante Marcus Antonius eine Invasion Italiens, wo Octavian gerade Ordnung und Ruhe geschaffen hatte. Antonius befehligte eine Flotte von 500 Schiffen, in 23 Legionen 100.000 Soldaten und 12.000 Reiter. Zur Bezahlung dieser Streitmacht ließ der Feldherr Münzen prägen, die in diesem in der römischen Münzgeschichte einmaligen Fall nicht dem Feldherrn, sondern den Soldaten huldigen - die Legionsdenare Marc Antons.

Die Münzen zeigen auf der Vorderseite ein Kriegsschiff mit der Inschrift ANT AVG III VIR R.P.C. - ANTONINUS AUGUR TRIUMVIR REIPUBLICAE CONSTITUENDAE (Antoninus, Mitglied des Priesterkollegiums der Auguren, einer aus dem Dreimänner-kollegium zur Wieder-herstellung des Staates). Die Rückseite zeigt einen Legionsadler (aquila), flankiert von zwei Feldzeichen (signa), und den Namen einer der 23 Legionen Marc Antons.

Legionsdenare des Marc Anton

Zwei besondere Münzen ehren nicht allein die Legionen sondern zwei wichtige Unterabteilungen - die "cohortes praetoriae" und die "cohortes speculatorum". Die "Prätorianerkohorten" bildeten die Leibwache des Kommandanten der Legion. Aus ihr formten sich unter Augustus die Schutztruppen des Kaisers, die oft massiv in die Politik eingriffen. Der Prätorianerpräfekt war einer der einflussreichsten Römer und betätigte sich häufig als Kaisermacher.

Jede Legion in republikanischer Zeit hatte zehn "Kundschafterkohorten", deren Aufgabe hauptsächlich die Nachrichtenübermittlung war. Die Münzen dieser Einheit unterscheiden sich von den übrigen Legionsdenaren darin, dass sie keinen Legionsadler tragen sondern drei Standarten, die mit Kränzen und je einem Schiffsvorderteil - einer "prora" - geschmückt sind. Im Gegensatz zu den Prätorianern stand den Kundschaftern ein eigener "Adler" nicht zu, dafür weisen die Ehrenkränze auf die besondere Tapferkeit der Kohorten hin. Indem Marcus Antonius seine Truppen zu See und zu Lande quasi mit deren eigenem Geld bezahlte, wollte er sich in besonderem Maße der Treue seiner Soldaten versichern. Ganz ehrlich war der Feldherr bei diesem Unterfangen allerdings nicht, denn die Legionsdenare bestanden nur zu 90% aus Silber, während Denare normalerweise aus Silber so rein wie möglich geprägt wurden. Aus diesem Grunde blieben diese Denare sehr lange im Umlauf und müssen nach Ausweis der Münzfunde selbst im dritten Jahrhundert noch zirkuliert haben.

Dieser gigantische Propaganda- und Werbefeldzug mit Münzen sollte Antonius im Ende jedoch nichts nützen. In Actium wurde seine Flotte vernichtend geschlagen und die Landarmee kapitulierte wenig später. Marcus Antonius starb im August 30 v.Chr. in den Armen Kleopatras.