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Naturkatastrophen

Naturkatastrophen

Am Morgen des 24. August 79 n.Chr. brach der Vulkan Vesuv aus. Durch die ungeheure Eruption sollte sich das Gesicht der Region südöstlich des heutigen Neapel für immer verändern.

Ein gewaltiger Ascheregen, begleitet von todbringenden Gasen, ging in den nächsten zwei Tagen auf die blühende Provinzstadt Pompeii nieder. Obwohl die Einwohner versuchten, dem Desaster zu entkommen, gelang den wenigsten die Flucht. Sie starben unter den Trümmern der einstürzenden Häuser oder erstickten an den giftigen Gasen.

Als Folge des Ausbruchs war der Gipfel des Vesuv zusammengestürzt. Aus den entstandenen Rissen ergoß sich rotglühende Magma meerwärts. Im Weg des Lavastroms lag Herculaneum. Viele Einwohner zögerten zu fliehen und wurden Opfer des flüssigen Gesteins. Andere eilten zur Küste - doch ein Seebeben verhinderte die Flucht über das Meer. Selbst die römische Flotte konnte nicht hilfebringend eingreifen. Ihr Kommandant Plinius (der Verfasser der "Naturkunde") starb bei den Rettungsversuchen.

Als der Vesuv sich beruhigt hatte, waren die Orte Pompeii, Herculaneum, Stabiae und Oplontis vom Erdboden verschwunden. Die Städte gerieten so gründlich in Vergessenheit, bis die ersten Ausgräber voll Freude auf einen Grenzstein mit der Inschrift "civitas Pompeianorum" stießen.

Dies sollte nicht das letzte Unglück während der kurzen Regierungszeit des Titus bleiben. 80 n.Chr. wütete ein verheerender Brand drei Tage in Rom. Danach kam es zu einer der furchtbarsten Pestepidemien in der Geschichte der Stadt. Titus stellte große Teile seines Privatvermögens für den Wiederaufbau der Stadt zur Verfügung. So berichtet der Geschichtsschreiber Sueton: "Zur Behebung und Linderung der Pest ließ er keine göttliche und menschliche Hilfe unversucht und wandte jede Art von Opfern und Heilmitteln an". Wie Titus um göttliche Hilfe bat, berichten uns die Münzen.

Eine in der römischen Münzprägung einzigartige Serie aus dem Jahre 80 zeigt Göttersitze (pulvinaria), wie sie für eine Götterbewirtung (lectisternium) bereitgestellt wurden. Nur in Zeiten größter Not, meist nach einer Seuche, erflehten die Römer den Beistand ihrer Hauptgötter durch diese besondere Art des Gottesdienstes. Dazu wurden die Bilder der Gottheiten - manchmal paarweise - von Priestern auf Liegen plaziert und anschließend wurde ein Opfermahl angerichtet.

Naturkatastrophen

Die Römer glaubten, dass sie Hilfe von den Göttern nur erwarten konnten, wenn auch sie etwas gaben, getreu dem Motto "do ut des" - gib, damit dir etwas gegeben wird. Die Münzen des Titus zeigen in Symbolen, welche Gottheiten zum Mahle eingeladen waren. Ein Blitz auf einem Thron (pulvinar) steht für Jupiter und Juno, die höchsten Gottheiten. Delphin und Anker stehen für den Sitz des Neptun, der Helm auf einem Tisch gehört zu Minerva.

Zwei leere Stühle waren mit einem Kranz bedeckt - sie mögen für Venus und Mars bestimmt gewesen sein. Dreifuß, Rabe und Delphin symbolisieren Apollo, ein brennender Altar gehört zu Vesta und Vulcanus. Die Palmetten am Rücken eines Thrones stehen für die Ähren der Ceres und ein weiterer Sitz war für Merkur vorgesehen. Der Thron mit den Mondsicheln ist für Diana reserviert. Es sind dies die zwölf Götter des griechischen Olymp, die auch in Rom der leidgeprüften Bevölkerung zur Seite stehen sollten.