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Herrscherbild auf Münzen der Spätantike bis zur Reform des Diocletianus

Der Kaiser wird auf Münzen fast ausschließlich im Profil dargestellt. Ansichten von vorn sind ausgesprochen selten. Nur wenige herausragende Stempelschneider wagten sich an diese schwierige Darstellungsform. Daher finden sich solche Portraits meist nur auf Goldmünzen und Prägungen zu besonderen Anlässen.

Am häufigsten wird der Kaiser mit dem Lorbeerkranz abgebildet. Dieser besteht aus zwei Lorbeerzweigen, die im Nacken mit Bändern verknotet sind. In republikanischer Zeit war der Lorbeerkranz die vornehmste Auszeichnung des siegreichen Feldherrn, des Triumphators. Das Vorrecht, diesen Ehrenkranz ohne Beschränkung von Zeit und Ort ständig zu tragen, wurde vom Senat zuerst Julius Caesar zuerkannt und ging sodann über auf die späteren Herrscher.

Der Caesar als vorgesehener Nachfolger trägt den Lorbeerkranz nur dann, wenn ihm nach einer siegreichen Schlacht der Imperatortitel verliehen wurde, ansonsten erscheint er barhäuptig.

Die Strahlenkrone stammt aus griechisch-hellenistischer Epoche und war das Zeichen der Göttlichkeit des Herrschers. In Rom ist sie anfänglich das Kennzeichen des Divus, des zum Gott erhobenen toten Kaisers. Nero benutzt die Strahlenkrone als Wertbezeichnung. Um die beiden fast gleich großen und schweren Münzen Dupondius und As einfacher auseinander halten zu können, gab er dem doppelwertigen Dupondius die Strahlenkrone bei. Bis zum dritten Jahrhundert erscheint die Strahlenkrone auch auf Antoninianen (= 2 Denare) und unter Traianus Decius auf Doppelsesterzen.

Die auf den Münzen wegen der kleinen Fläche oft nur angedeutete Kleidung des Kaisers entspricht der üblichen Tracht des Herrschers bei den entsprechenden Gelegenheiten: dem Friedenskostüm, dem Militärkleid oder dem Triumphalornat. Die Kleidung wich nicht von der einfacher Bürger oder Offiziere ab, allerdings gab es Farben, die nur dem Herrscher vorbehalten waren, was natürlich nicht wiedergegeben werden konnte.

Als Friedenstracht trägt der Kaiser die Toga, das bis in die Spätantike offizielle römische Staatsgewand. Sie besteht aus Wolle und hat einen geraden und einen halbkreisförmigen Saum, damit also nur zwei Zipfel. Zu Kriegszeiten war der Kaiser prinzipiell wie ein Reiteroffizier gekleidet. Als Untergewand trug er die Tunica, ein aus zwei Teilen geschnittenes ärmelloses Hemd, darüber einen Panzer mit den pteryges, Lederstreifen zum Schutz der Schulter.

Der rote Feldherrnmantel, das paludamentum, wurde mit einer runden Fibel zusammengehalten. Dieser Mantel galt als Zeichen kaiserlicher Herrschaftswürde, durfte, da er eine Kriegstracht war, vom Kaiser allerdings nicht innerhalb Roms getragen werden.

Das Triumphalgewand des Kaisers - toga picta und tunica palmataÿ- war mit reicher Goldstickerei und Edelsteinen verziert. Ursprünglich nur zum Triumphzug getragen, wurde es zum Festgewand des Kaisers, wenn er das Jahreskonsulat innehatte. Dazu trug der Kaiser das Adlerzepter.

Bis zur Mitte des zweiten Jahrhunderts wird die Büste des Kaisers oft in heroischer Nacktheit dargestellt um seine Gottähnlichkeit zu betonen. Oft erscheint dabei an der Schulter die Ägis. An der Ägis, einem Ziegenfell, das ursprünglich zum Schutz von Schulter, Brust und linkem Arm gedacht war, befestigte einst Athena den von Perseus abgeschlagenen Kopf der Medusa, bei dessen Anblick man zu Tode erstarrte.

Gelegentlich sieht man auch den balteus, den Schwertriemen über der Schulter und als Herrschaftssymbol das parazonium, den edelsteinverzierten Schwertgriff.