German English French Russian

translate
Моя корзина

У Вас нет товаров в корзине

Zu den Titeln "Augustsus" und "Caesar"

Ein freier römischer Bürger hatte drei Namen: einen Vornamen, einen Geschlechtsnamen und einen Beinamen (praenomen, nomen gentile und cognomen). Wie bei allen Völkern so genügte auch den Römern zu Beginn ihrer Kultur ein Name zur Bezeichnung der Person. Gern wurden Zahlbegriffe genommen."Quintus", der Fünftgeborene; "Sextus", der Sechstgeborene. Als das Gemeinwesen größer wurde, setzte man den Namen des Geschlechtes (der Familie) hinzu, um Personen besser unterscheiden zu können. In vielen Familien benutzten die Römer traditionell aber immer die gleichen Vornamen, so daß ein dritter Name notwendig wurde. Diesen Namen bekam der Römer, wenn er dem Kindesalter entwachsen war und zu einem vollwertigen Staatsmitglied wurde. Er nahm oft auf besondere Fähigkeiten oder Eigenarten sowohl geistiger als auch körperlicher Art Bezug.

Caius Iulius Caesar wurde von Eltern und Freunden mit dem Vornamen Caius gerufen. Er entstammte dem alten und sehr vornehmen Geschlecht der Iulier , das seine Herkunft auf die Göttin Venus zurückführte. Die Bedeutung seines Beinamens Caesar, in der Familie der Iulier seit 280 v. Chr. bezeugt, wird verschieden gedeutet. Hat ein Vorfahre im Kampf gegen die Punier einen Elefanten getötet, der maurisch caesar hieß? Weist er auf seine Geburt mittels Kaiserschnitt (caecus) hin oder bedeutet er mit vielen Haaren (casearies) oder blauen Augen (caesii) ?

Roms erster Kaiser, Augustus, spielte ein wenig mit diesen drei Namen und setzte Zeichen für alle nachfolgenden Herrscher, die sogar bis in unsere Zeit hineinwirken. Von Geburt hieß er eigentlich Caius Octavius und war ein Großneffe Caesars. In Caesars Testament wurde er als sein Alleinerbe eingesetzt und gleichzeitig adoptiert. Da eine Adoption nach römischem Recht gleichbedeutend mit leiblicher Kindschaft war, nahm er den Namen seines Vaters an.

Octavian, der junge Caesar, wurde Sieger des Bürgerkrieges, der nach dem Tode Caesars entbrannte. Nach dem Sieg über Antonius und Kleopatra in der Schlacht von Aktium war er der mächtigste Mann im Reich. Rein rechtlich war seine Macht allerdings nur durch das Konsulat und einige Sondervollmachten legitimiert. All diese Rechte gab er dem römischen Volk am 13. Januar 27 v. Chr. zurück und stellte die Republik wieder her, nur um drei Tage später mit außerordentlichen, teils noch nie dagewiesenen Ehren überhäuft zu werden, welche später die Grundlage der römischen Kaiserideologie bilden sollten.

Unter anderem wurde ihm der Name Augustus verliehen, ein Kunstname, welcher sehr frei mit "der Erhabene" zu übersetzen ist. Fortan bezeichnete sich der Herrscher offiziell als Imperator Caesar Augustus der Titel Imperator (siegreicher Feldherr) wird zum Vornamen, der ehemalige Beiname Caesar steht an der Stelle des Geschlechtsnamens, wird aber ebenso wie Augustus zum Titel. Die nachfolgenden Kaiser trugen sämtlich den Augustustitel, der durch den Senat pro forma verliehen wurde und so zur Bezeichnung des regierenden Kaisers ganz allgemein diente. Seit Hadrianus erhielt der vorgesehene Nachfolger des amtierenden Kaisers den Titel Caesar.

Bis zum Jahre 161 n. Chr. regierte jeweils nur ein Augustus. Bei seinem Regierungsantritt in diesem Jahr übertrug Marcus Aurelius seinem Bruder Lucius Verus die volle Mitregentschaft einschließlich des Augustustitels und führte so die Samtherrschaft als Staatsform ein. In diocletianisch-constantinischer Zeit regierten dann grundsätzlich zwei und mehr Augusti das Reich, welche sich jeder einen Caesar als Mitregenten und Nachfolger bestimmten.