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Galba
(Reg. 8. Juni 68 bis 15. Jan. 69)

Galba

SERVIUS SULPICIUS GALBA wurde am 24. Dezember 3 v.Chr. in Terracina geboren, einer Stadt in Latium südlich von Rom. Als Sproß einer angesehenen römischen Familie bekam er die einem Patrizier angemessene Ausbildung und Erziehung. Nach anfänglichen Rechtsstudien schlug Galba früh die Staatslaufbahn ein und erledigte die ihm anvertrauten Aufgaben mit Erfolg und zur Zufriedenheit seiner Vorgesetzten. Im Laufe seiner Karriere bekleidete er die verschiedensten Ämter. Er war Praetor - Statthalter von Aquitanien, Konsul - Statthalter von Obergermanien. Prokonsul von Africa wurde er nicht durch das Los (dieser finanziell außerordentlich einträgliche Posten wurde normalerweise auf diese Weise vergeben) sondern aufgrund seiner Fähigkeiten. Im Jahre 43 begleitete er Kaiser Claudius auf seinem Britannienfeldzug. Als Krönung seiner Laufbahn erhielt Galba die Triumphalabzeichen und wurde in die höchsten Priesterkollegien aufgenommen.

Galba besaß das uneingeschränkte Vertrauen aller Kaiser, unter denen er diente. Sie konnten sich auf diesen Mann von Prinzipien verlassen, der hart gegen sich selbst und gegen seine Untergebenen war - eine Charaktereigenschaft, die ihm später zum Verhängnis werden sollte.

Im April 68 erhoben sich die Statthalter von Gallien und Lusitanien, Vindex und Otho, gegen den verhassten Kaiser Nero. Sie sahen jedoch für sich persönlich keine Chancen auf den Kaiserthron, da ihnen das nötige Ansehen fehlte. Deshalb baten sie ihren Amtskollegen Galba um Waffenhilfe. Dieser verwaltete seit dem Jahre 60 die Provinz Hispania ohne Aufsehen, um nicht bei Nero Anstoß zu erregen und damit Besitz und Leben zu riskieren. Galba pflegte damals zu sagen, daß niemand wegen seines Nichtstuns zur Rechenschaft gezogen werden könne. Nach anfänglichem Zögern ließ Galba sich Anfang April in Carthago Nova (Cartagena in Spanien) zum "Legaten des Senats und des römischen Volkes" ausrufen.

Der Anfang der Empörung gegen Nero stand unter keinem glücklichen Stern. Galba stand nur eine Legion zur Verfügung und er begann sofort, in Spanien eine zweite auszuheben. Sein Mitstreiter Vindex wurde von Neros Truppen vernichtend geschlagen und Galba musste sich ins Innere Spaniens zurückziehen. Er stand jedoch in geheimen Kontakten mit dem Senat in Rom, der ihn am 8. Juni zum Kaiser ausrief. Einen Tag später beging Nero Selbstmord. Im Juli brach Galba nach Rom auf, wo er im Oktober ankam. Doch so erfolgreich Galba als Offizier auch gewesen sein mochte - für das Amt des Kaisers, das in dieser schwierigen Situation ein Arrangieren mit den unterschiedlichsten Kräften erforderte, war er nicht geeignet. Dem stand sein starrsinniger Charakter im Wege.

Galba verfolgte eine rigorose Sparpolitik. Die Schenkungen Neros ließ er bis auf ein Zehntel wieder zurückfordern. Selbst verkaufte Geschenke wurden den Käufern weggenommen, wenn die Verkäufer zahlungsunfähig waren. Die Anhänger Neros ließ er hinrichten, häufig ohne Verhör, auf den geringsten Verdacht hin. Galbas größter Fehler war jedoch sein Verhalten gegenüber den Soldaten. Die germanische Kohorte, seit Augustus Leibgarde der Kaiser, entließ er ohne jede Entschädigung. Matrosen, die Nero von Ruderknechten zu Soldaten befördert hatte, zwang er in ihren alten Rang zurück. Auf ihre Weigerung wurde jeder zehnte Mann getötet. Die Praetorianer waren von ihrem Präfekten bestochen worden, damit sie von Nero abfielen. Sie forderten jetzt ihr Geld, doch Galba weigerte sich, denn er sei es gewohnt, "seine Soldaten auszuheben, nicht zu kaufen".

Die stärkste Unzufriedenheit herrschte im obergermanischen Heer. Es war Nero treu geblieben, konnte von Galba eigentlich nichts erwarten, hatte aber von den angeblichen Geschenken an die Praetorianer gehört, an denen diese Soldaten keinen Anteil hatten. So verweigerten zwei Legionen am 1. Januar 69 den Treueid auf Galba zu schwören. In Mainz wurden Statuen des Kaisers umgestürzt, einen Tag später rebellierte auch das untergermanische Heer und wenig später die Legionen in Britannien. Die Unzufriedenheit der Praetorianer in Rom manifestierte sich in einer Verschwörung, die Otho, einst ein Parteigänger Galbas, angezettelt hatte. Am 15. Januar 69 wurde Galba am Curtiussee in der Mitte des Forum Romanum ermordet.

Zur Münzgeschichte: Die ersten Münzen für Galba wurden in Spanien und Gallien geschlagen. Münzstätten waren Tarragona, Narbonne, Vienne und Lyon. In Rom begann die Prägung erst nach der Anerkennung durch den Senat im Juni 68. Die Typenauswahl reflektiert den Anspruch Galbas auf eine Erneuerung des Staatswesens, so SALVS GENERIS HVMANI (Das Heil der Menschheit) oder ROMA RENASCENS (Rom wiedergeboren). Die schönsten Münzen Galbas sind seine Sesterzen. Hervorragende Stempelschneider haben das beeindruckende Altersportrait eines Mannes geschaffen, dessen ernste und strenge Gesichtszüge seinen Charakter widerspiegeln.