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Otacilia Severa, Frau Philippus I.
Mutter von Philippus II.

Otacilia Severa, Frau Philippus I.

Die Epoche der Soldatenkaiser, in der diese Herrscherin gelebt hat, ist in der uns überlieferten Geschichtsschreibung leider sehr lückenhaft. Eusebios von Caesarea (Vater der Kirchengeschichtsschreibung, ca. 260 - 340 n.Chr.) erwähnt die Kaiserin in seiner Kirchengeschichte. Ferner begegnet uns ihr Name auf einigen Inschriften.

Ihr Porträt ist durch zahlreiche Münzen und einigen Marmorbüsten erhalten. Sie trägt dieselbe Haarmode, wie ihre Vorgängerin auf dem Thron, Tranquillina. Wie die Münzen und Büsten bestätigen, war sie eine sehr attraktive Frau. Als Tochter des Severus, Statthalter von Pannonien (Gebiet südlich der Donau bis zum Savetal - heute Westungarn, Ostösterreich und ein Teil von Jugoslawien), hat sie um 234 n. Chr. geheiratet und ihrem Gatten Philippus Arabs 7 Jahre vor der Thronbesteigung einen Sohn, Philipp den Jüngeren (337 / 338), geboren.

Vermutlich war sie an dem Mord, den ihr Gemahl gegen Kaiser Gordianus III. anzettelte, beteiligt gewesen, weil ihr als Christin wegen dieses Verbrechens durch den heiligen Babylas, Bischof von Antiochia, eine Kirchenstrafe auferlegt wurde. Trotzdem gewährte sie den Christen während der Regierungszeit ihres Gatten Schutz. Ihren Sohn ließ sie sorgfältig, vor allem aber christlich erziehen, um für einen tauglichen Thronfolger zu sorgen. Den Augustatitel, der auf all ihren Prägungen erscheint, muss sie bald nach der Thronbesteigung erhalten haben.

Als sich nach Philipps Tod in der Schlacht bei Verona der neue Kaiser Traian Decius Rom näherte, suchte sie mit ihrem 12-jährigen Sohn Schutz in der Prätorianerkaserne, erlitt aber hier ein schreckliches Schicksal, weil die Soldaten ihren Sohn in ihren Armen erschlugen (249). Den Rest ihres Lebens musste sie in Zurückgezogenheit verbringen. Zur Münzgeschichte: Ihre Prägungen stammen aus Rom und Antiochia (Syrien) und umfassen vor allem die beiden Nominale Antoninian und Sesterz. Zu dem üblichen Bildprogramm kommen bei ihr, wie bei ihrem Gatten, Münzabbildungen hinzu, die sich auf die Jahrtausendfeier Roms beziehen.

Kennzeichnend für ihr Porträt ist ihre Frisur, ähnlich derjenigen, wie sie besonders von den Damen des Severerhauses getragen wurde. Die Kaiserin hat ihre Locken in mehrere waagerecht und parallel angeordnete Reihen gelegt. Den Nacken ziert ein großer Zopf, der einen halbrunden Bogen schlägt und dann den Hinterkopf bis zum Scheitel wie eine senkrechte Leiste einrahmt.