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Theodora, Frau des Constantius I.

Theodora war die Tochter Eutropias, einer Frau aus Syrien, die in erster Ehe mit Afranius Hannibalianus, Konsul des Jahres 292, verheiratet war. Der zweite Gatte Eutropias war Kaiser Maximianus Herculius (285-310). Theodora wurde dadurch Schwiegertochter eines "Augustus". Constantius I. (305-306), der seit 270 mit Helena, der Mutter Constantins des Großen, zusammenlebte, heiratete um 289 Theodora, da er sich durch diese Verbindung bessere Aufstiegschancen versprach. Und wirklich sollte er bereits 293 zum Caesar ernannt werden. Theodora und Constantius hatten sechs Kinder, drei Mädchen und drei Jungen.

Über Anastasia ist wenig bekannt; Eutropia war die Mutter des Usurpators Nepotian beide wurden 350 von Maxentius getötet; Constantia heiratete Kaiser Licinius, sowohl ihr Mann als auch der Sohn Licinius II. wurden von Constantin dem Großen umgebracht. Ihre drei Söhne waren Hannibalianus, der wahrscheinlich nach dem Tod Constantins im Blutbad des Jahres 337 umkam, Delmatius, der Vater von Delmatius Caesar und Hannibalianus, König von Pontus, sowie Julius Constantius, Vater des Constantius Gallus und des Kaisers Julianus Apostata. Dies alles sei nur erzählt, weil wir über das Leben der Theodora selber nichts wissen. Sie wäre nicht mehr als ein Name, überliefert von Geschichtsschreibern, wenn wir ihre Münzen nicht hätten. Münzen für Theodora wurden während einer kurzen Zeitspanne in nur einem Typ geschlagen. Die Legende der Vorderseite ist im Dativ gehalten FL(aviae) MAX(imianae) THEODORAE AUG(ustae). Die Münzen sind nicht in ihrem Auftrag geprägt, sondern ihr gewidmet als Erinnerungsmünzen nach ihrem Tode. Die Rückseite mit der Legende PIETAS ROMANA (römische Frömmigkeit) zeigt eine Frau, die in ihren Armen ein Kind hält. Die Münzen wurden nur in Rom, Constantinopel und Trier geprägt, wobei die ersten beiden Münzstätten Theodora mit einem Diadem als Haartracht darstellen, während sie in Trier einen Lorbeerkranz trägt.

Noch nicht endgültig geklärt ist die Datierung der Münzen Theodoras. Allgemein wird die Emission in die Jahre 337-341 gelegt, nach dem Tod Constantins. Doch mehrere Fakten scheinen diesem Zeitansatz zu widersprechen. Nach dem fürchterlichen Blutbad vom September 337, als die drei Constantinsöhne alle Widersacher beseitigen ließen, lebte kaum noch ein Nachkomme der Theodora. Aus welchem Grund sollten die drei neuen Augusti gerade jetzt ihrer entfernten Verwandten gedenken? Andererseits wurde 335 Hannibalianus zum König von Pontus und Delmatius zum Caesar ernannt beides waren Enkel der Theodora. Auch die Münzzeichen auf den Geprägen Theodoras passen in die frühere Emission und neuere Münzfunden deuten darauf hin, daß nach 337 die Münzprägung für Theodora nicht weitergeführt wurde. Wahrscheinlich wird man den Zeitansatz der "Standardliteratur" korrigieren müssen, da die Münzen Theodoras wohl in den Jahren 335-337 geprägt wurden.