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Victorinus
(Reg. 268 - 270)

Victorinus

Vom loyalen Offizier zum Herrscher des westlichen gallisch-römischen Reiches MARCUS PIAVONIUS VICTORINUS gehört zu den sogenannten "gallischen" Kaisern, Usurpatoren, die zwar im Gegensatz zur römischen Zentralgewalt standen, sich jedoch als römische Herrscher fühlten. Sie versuchten zwischen 260 und 273, durch die Straffung aller Kräfte im gallisch-germanischen Raum den Abwehrkampf gegen die über den Rhein drängenden Germanen erfolgreicher als bisher zu gestalten. Der Limes war zu dieser Zeit bereits überrannt.

Victorinus

Postumus, der erste dieser Kaiser, machte den aus einer reichen gallischen Adelsfamilie stammenden Victorinus zuerst zum Befehlshaber seiner Leibwache, wie eine Mosaikinschrift in Trier zeigt. 267 n.Chr. ernannte er ihn zum Mitkonsul und kurz vor seinem Tode wegen dessen angesehener Stellung im Heer und bei der Bevölkerung sogar zum Mitregenten.

Victorinus entriss dem Gegenkaiser Marius 268 n.Chr. die schon verlorenen Städte Köln und Trier wieder und belagerte dann sieben Monate lang das reiche Augustodunum (heute Autun in Frankreich). Da Hilfe aus Rom ausblieb, wurde die Stadt schließlich zerstört. Dabei starb auch der Großvater des Dichters Ausonius, der das Mosella-Gedicht geschrieben hat. Um die Mitte des Jahres 269 beherrschte Victorinus ganz Gallien, Britannien und Spanien und zog triumphierend in Köln ein.

Auf Goldmünzen ließ er sich als Restitutor Galliae, als Wiederhersteller Galliens, feiern, der als siegreicher Kaiser die kniende Gallia wieder aufrichtet. Münzen mit der Aufschrift Roma Aeterna (Ewiges Rom) dienten mehr der Propaganda, ebenso Münzen mit den Namen von 15 Legionen, von denen er aber nur kleine Abteilungen im Heer hatte. Die Legionen selbst standen meist im Osten. Anfang 270 wurde der Kaiser von einem Beamten der Militär-verwaltung ermordet, dessen Frau er angeblich verführen wollte. Sein Nachfolger Tetricus ließ ihn unter die Götter erheben - als einzigen aller gallischen Kaiser.

Zur Münzgeschichte: Hauptsächlich wurden während seiner Regierungszeit in Gallien Antoniniane aus einer Kupferlegierung geprägt. Es waren kleine Münzen, von denen viele illegal geschlagen wurden mit zum Teil verwilderten und kaum lesbaren Umschriften. Seltener und heute umso wertvoller sind die mit seinem Portrait versehenen Goldmünzen. Geprägt wurde in Köln und Trier möglicherweise in einer weiteren bisher noch nicht eindeutig bestimmbaren gallischen Münzstätte.