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Römische Kaiserzeit, Claudius I., Dupondius 41-50, ss-vz

Römische Kaiserzeit, Claudius I., Dupondius 41-50, ss-vz

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Produktbeschreibung

Claudius I. 41-54. Messing-Dupondius 29 mm 41-50 Rom. Kopf l. TI CLAVDIVS CAESAR AVG PM TR P IMP / CERES AVGVSTA SC Thronende Ceres l., hält Fackel und Kornähren. RIC 94; sehr schön - vorzüglich, Druckstelle am Rand
ausdrucksstarkes Portrait

Zusatzinformation

Gebiet 1 Römische Kaiserzeit
Regent Claudius I.
Regierungszeit 41-54
Nominal Dupondius
Prägezeit 41-50
Münzstätte Rom
Material Messing
Erhaltung sehr schön - vorzüglich
Erhaltungszusatz Druckstelle am Rand
Katalog RIC 94
Gewicht 11,69 g
Durchmesser 29 mm
Artikelnummer 89929

Historisch-Numismatische Hintergrundinformationen


Claudius I.

Claudius I.

Außenseiter, Privatgelehrter und schließlich Kaiser TIBERIUS CLAUDIUS CAESAR AUGUSTUS GERMANICUS, so nannte sich dieser Herrscher als Kaiser, wurde 10 v. Chr. in Lugdunum (Lyon) als Sohn des älteren Drusus und der jüngeren Antonia geboren. Er war damit Neffe des Kaisers Tiberius und Oheim Caligulas, sowie Enkel des großen Marcus Antonius. Trotz seiner hochadeligen Herkunft konnten sich weder Augustus noch Tiberius dazu entschließen, diesem Prinzen wie seinem Bruder Germanicus ein politisches Amt zu übertragen.

Claudius I.

Da Claudius die für jeden jungen adligen Römer allein entscheidende politische Laufbahn verschlossen blieb, zog er sich, bestimmt tief verletzt, ins Privatleben zurück, wo er seinen historisch-wissenschaftlichen Neigungen nachging und Bemerkenswertes leistete. Seine Werke, 41 Bücher über Zeitgeschichte, 8 über die Geschichte Karthagos, sowie 20 über die Etrusker, deren Sprache er beherrschte, sind leider verloren gegangen. Ein prinzlicher Privatgelehrter, dazu von den schweren Krankheiten seiner Jugend gezeichnet und damit ohne jede körperliche und militärische Tauglichkeit, wesentliche Voraussetzung einer politischen Karriere: er blieb das "schwarze Schaf" der Familie und des kaiserlichen Hofes.

Schon der Menschenkenner Augustus machte sich Sorgen um ihn. Er kam zu keiner eindeutigen Einschätzung des jungen Mannes und begnügte sich wie viele spätere Beurteiler mit einem zwiespältigen Bild. Der antike Biograph Sueton berichtet in fiktiven Briefen des Augustus an Livia darüber. Augustus fragt sich darin, ob Claudius überhaupt "präsentabel", "ganz bei Trost" oder "defekt an Leib und Seele" sei; andererseits erkennt er an ihm eine "angeborene Noblesse seiner Gesinnung". Auch die Redekunst des Prinzen gibt ihm Rätsel auf: "Wie es war, dass mir Dein Enkel beim Vortrag seiner Übungsrede hat gefallen können, darüber, meine Livia, bin ich, bei meinem Leben noch heute ganz erstaunt! Denn ich begreife auch heute noch nicht, wie ein Mensch, der im gewöhnlichen Leben so "unexakt" spricht, beim Vortrag einer Schulrede alles, was zu sagen ist, so "exakt" vorbringt."

Erst als sein Neffe Caligula ermordet wurde, ergriff Claudius endlich die Chance, die ihm die Prätorianer mit der Ausrufung zum Kaiser boten. Er hat sie dafür reich belohnt und sogar auf Münzen gewürdigt, z.B. auf den Prägungen, die ihr Lager auf der Rückseite abbilden. Auch dieses Bündnis zwischen Kaiser und Prätorianern erwies sich als zukunftsträchtig, wie sich später zeigen sollte. Seine politische Leistungen, Ausbau der kaiserlichen Verwaltung, Aufnahme gallischer Adliger in den Senat, Bürgerrechtsverleihungen, Gründung von Kolonien (z.B. Köln), werden positiv beurteilt.

Claudius I.

Dagegen wurden ihm die Frauen, er war viermal verheiratet, zum Schicksal. Besonders bekannt sind die Skandale um die berüchtigte Messalina und die jüngere Agrippina, die ihn, um ihren eigenen Sohn Nero auf den Thron zu bringen, vergiftete.

Zur Münzgeschichte: Claudius' Münzen wurden vor allem in Rom, Lyon, Ephesus und Caesarea (Kappadokien) geschlagen. Die Portraitmünzen stehen in der Tradition seiner Vorgänger, besonders Caligulas, denn nur die Frisur (streng geordnete Locken, die tiefer in die Stirn reichen), sowie ein weicheres und kleineres Kinn bilden individuelle Merkmale.


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