1914 - 08 - August - Kleingeld für Kriegszeiten
DEUTSCHES KAISERREICH
Darlehnskassenschein
Ausgabedatum: 12.8.1914
1 Mark
Gültigkeitsdauer: 29.4.1924
Katalog: Pick 50
Erhaltung: kassenfrisch
Vs. Text auf Unterdruckmuster.
Rs.Unterdruckmuster.
Hochdruck. Prägestempel. Wasserzeichen Vierpaß.
Schon in den ersten Tagen nach Ausbruch des I. Weltkrieges machte sich vor allem in Deutschlands Grenzgebieten ein spürbarer Mangel an Kleingeld bemerkbar. Bereits am 1. August 1914 wurden die ersten Notgeldscheine in Gemeinden des Oberelsaß und Ostpreußens ausgegeben, das Notgeld hatte aber keine gesetzliche Grundlage. Die Reichsregierung war zum raschen Handeln gezwungen. Der niedrigste Wert der Reichsbank war ein 5 Mark-Schein und auch das Darlehnskassengesetz vom 4. August 1914 sah nur die Ausgabe von Werten zu 5, 10, 20 und 50 Mark vor. Der Bundesrat verabschiedete in aller Eile eine Gesetzeserweiterung, mit der ab dem 31. August 1914 auch Darlehnskassenscheine zu 1 und 2 Mark ausgegeben werden durften. Die Silbermünzen zu 1/2 und 1 Mark wurden trotz des Krieges weitergeprägt, wurden aber von der Bevölkerung immer wieder gehortet. Man versuchte alles, um das Hamstern zu unterbinden: das Silber wurde nicht mehr gebeizt, um es unansehnlich zu machen, es wurde geschwärzt, aber nichts half. Der Kleingeldmangel blieb, 1920 und 1922 mußten weitere Darlehnskassenscheine zu 1 und 2 Mark gedruckt werden.