Geschichte der Münzen III
Augustus
Zu den eindrucksvollsten Werken der antiken Literatur gehört der Tatenbericht des Augustus, die Res gestae divi Augusti. Die selbstverfaßte Schrift wurde nach des Kaisers Tod an seinem Mausoleum angebracht. Abschriften standen in vielen größeren Städten der Provinzen. Die Bedeutung der Münzprägung als Propagandamittel unter Augustus zeigt sich, wenn wichtige Passagen aus seinem Tatenbericht mit den entsprechenden Münzen illustriert werden.
Am 13. Januar 27 v. Chr. legte Octavian seine außerordentlichen Machtbefugnisse in die Hände von Senat und Volk von Rom zurück. Die ihm daraufhin verliehenen Ehren gaben ihm so viel auctoritas, daß er weiterhin der erste Mann im Staate blieb.
„In meinem sechsten und siebten Konsulat habe ich den Staat aus meinem Machtbereich wieder der freien Entscheidung des Senats und dem römischen Volk übertragen. Für dieses mein Verdienst wurde ich auf Senatsbeschluß Augustus genannt, die Türpfosten meines Hauses wurden öffentlich mit Lorbeer geschmückt, der Bürgerkranz über meinem Tor angebracht, sowie ein goldener Schild in der Curia Iulia aufgehängt, den mir Senat und Volk von Rom widmeten ob meiner Tapferkeit, Milde, Gerechtigkeit und Pflichttreue. Seit dieser Zeit überragte ich zwar alle an Einfluß und Ansehen, Macht besaß ich hinfort nicht mehr als jene, die mir auch im Amt Kollegen waren“ „Einen Altar der Fortuna Redux hat der Senat aus Dank für meine Rückkehr gestiftet; dort sollten gemäß seinen Anordnungen die Pontifices und die vestalischen Jungfrauen alljährlich ein Opfer darbringen an dem Tag, an welchem ich aus Syrien in die Stadt zurückgekehrt war. Die Feiern an diesem Tag nennt man Augustalia nach meinem Namen.“
"Ich habe errichtet die Curia, einen Apollotempel auf dem Palatin, einen Tempel für den Gott gewordenen Julius, das Lupercal, eine Säulenhalle beim Circus Flaminius, Tempel auf dem Kapitol für Jupiter Feretrius und Jupiter Tonans, einen Tempel des Quirinus, Tempel der Minerva, der Juno Regina und für Jupiter Libertas auf dem Aventin, ein Heiligtum für die Laren an der höchsten Stelle der Via Sacra, in der Velia einen Tempel der Penaten, ein Heiligtum der Juventas und einen Tempel der Magna Mater auf dem Palatin.“
Augustus entwickelte eine immense Bautätigkeit in Rom. Er konnte von sich selber zu recht behaupten, er habe eine Ziegelstadt übernommen und eine Marmorstadt hinterlassen. Neben Neubauten kümmerte er sich um die Restaurierung alter, baufälliger Heiligtümer, die Sanierung der für Rom lebenswichtigen Wasserleitungen und den Straßenbau. Die ungeheuren Geldsummen nahm er aus dem reichen Schatz der ägyptischen Könige. Daneben beutete er die reichen Goldund Silberminen in Spanien und Noricum (Ostalpengebiet) aus.