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Urbs Roma

Bald nach seinem Sieg über den Rivalen Licinius im September 324 n. Chr. bei Chrysopolis entschloß sich Kaiser Constantin I. der Große, dem nahe gelegenen Byzantion (Byzanz) seinen eigenen Namen zu geben und die um 600 v. Chr. gegründete griechische Kolonie mit neuen Bauten zu schmücken. Als er 326 seine Frau Fausta und seinen Stiefsohn Crispus ermorden ließ, kam es zu einem schweren Konflikt mit dem Senat und dem Volk von Rom. Dies veranlaßte ihn, die strategisch günstig gelegene Stadt Byzanz zu einer zweiten Residenz auszubauen. Constantinopolis , Constantinsstadt, wurde so Symbol seines Sieges, seines dynastischen Denkens und des Gegensatzes zu dem seiner Meinung nach verkommenen Rom.

Zudem erforderte die politische und militärische Lage dringend ein frontnahes Verwaltungszentrum, da besonders der wirtschaftlich wichtige griechische Osten des Reiches immer wieder von den Barbaren bedroht wurde. Die Einweihung im Jahre 330 wurde u. a. mit Serien neuer Münzen und Medaillons gefeiert, auf denen stets die personifizierte Stadtgöttin Constantinopolis gezeigt wird. Um die Römer für den Verlust ihrer Bedeutung zu trösten und als Zeichen guten Willens, wurden zugleich überall auch entsprechende Serien für die Urbs Roma, also für Rom, geprägt. Die Vorderseite trägt die gepanzerte Büste der Stadtgöttin Roma mit Helm, und die Rückseite zeigt die römische Wölfin mit den von ihr der Sage nach gesäugten Zwillingen Romulus und Remus, den mythischen Gründern und ersten Königen der Ewigen Stadt. Das Bild der Wölfin, der Lupa Romana oder Lupa Martia (was auf die Verbindung mit dem Kriegsgott Mars hinweist) war in Rom seit dem 6. Jh. v. Chr. bekannt, offiziell wurde es nach Livius im Jahre 296 v. Chr. als Denkmal aufgestellt. Es kehrt seitdem in der Münzprägung und auf vielen anderen Denkmälern wieder. Die Urbs-Roma-Münzen Constantins wurden 330-335/337 geprägt. Sie enthalten, wie die bisherigen Follis-Prägungen, auf der Rückseite Angaben über Prägestätte und Emissionen.