Marius
Usurpator im Gallischen Sonderreich (Reg. 268)
Über die Lebensdaten des Caius Marcus Aurelius Marius ist sehr wenig bekannt. Marius soll antiken Quellen zufolge ein Mann mit Bärenkräften gewesen sein, der ursprünglich den Beruf des Waffenschmieds ausübte. In der Rheinlegion arbeitete er sich später zum Offizier empor.
In Colonia Claudia Ara Agrippinensis (Köln) hat sich Marius unmittelbar nach dem Tode des Postumus zum Kaiser ausrufen lassen. Eine ihm treu ergebene Streitmacht näherte sich daraufhin Köln, während Marius noch um seine Anerkennung kämpfte. Die Herrschaft des Usurpators Marius dauerte ganze drei Tage an. Mit einem von ihm selbst gefertigten Schwert soll Marius, wie ein antiker Autor berichtet, ermordet worden sein. Nach dem mißlungenen Putschversuch des Marius übernahm der vormals dem Postumus treu ergebene Victorinus die Alleinherrschaft im Gallischen Sonderreich.
Zum Münzwesen: Es ist erstaunlich, daß es aus der nur drei Tage währenden Herrschaft des Marius Prägungen mit seinem Portrait gibt. Neue Stempelschnitte werden binnen einer so kurzen Zeit kaum angefertigt worden sein. Aller Wahrscheinlichkeit nach war der Putschversuch des Marius seit längerer Zeit vorbereitet. Anders ist die Ausmünzung einer größeren Menge für die Truppen kaum zu erklären. Als Münzstätten, wenn nicht überhaupt nur wandernde Heeresmünzstätten in Frage kommen, sind neben Köln vor allem Lyon und Trier in Betracht zu ziehen. Nichtsdestotrotz sind Münzen mit dem Konterfei des Marius recht selten. Hauptsächlich kommen kupfrige Billon-Antoniniane vor, die im Stil der Postumus-Münzen geprägt worden sind.