Sabina, Frau des Hadrianus
(geb. ca. 85, gest. 137)
Vibia Sabina spielte als Tochter Matidias, die wiederum eine Tochter der älteren Kaiserschwester Marciana war, am Hofe des Kaisers Traianus unter den Damen eine bestimmende Rolle. Die Gemahlin des Kaisers, Plotina, hatte Hadrianus in ihr Herz geschlossen, sie förderte ihn und regte seine Adoption an. Um ihm eine spätere Thronbesteigung zu erleichtern, setzte Plotina sich dafür ein, dass Hadrianus die von ihrer Herkunft und durch ihre Verwandtschaft mit dem Kaiser politisch passende Frau Sabina ehelichte.
Um 100 n.Chr. kam die Ehe des 23 Jahre alten Hadrianus und der 12-jährigen Sabina zustande. In 36 Jahre währender Ehe begleitete Sabina ihren Mann auf den meisten seiner Reisen, auch auf der berühmten Reise nach Ägypten, bei der Hadrians Liebling Antinoos im Nil ertrank. Sabina war ihrem Mann, was dessen politischen, wissenschaftlichen und kulturellen Qualitäten und Neigungen angeht kaum ebenbürtig. Deshalb ist auch nichts Nennenswertes von ihr überliefert.
Die Ehe blieb kinderlos, und erst nach 10jähriger Eheschließung wurde Sabina in den Rang der Augusta erhoben. Nach ihrem Tod folgte die Konsekration wie bei Traianus und Plotina. Auch hier ließ Hadrianus es sich nicht nehmen, die Bestattungsfeierlichkeiten zu leiten und die Trauerrede zu halten.
Zur Münzgeschichte: Wie die Münzen der Augusta belegen, stand sie modisch ganz und gar unter dem Einfluss der oben genannten Damen des Hofes. All ihre verschiedenen Haartrachten, von den überladenen bis zu den schlichteren, sind bereits vorgeformt.
Ihre Münzprägung reicht weder an die Typenvielfalt noch nach der Zahl der erhaltenen Stücke an die ihres Gatten heran. Nur die Denare sind recht häufig.