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Valens
Mitregent über die östliche Reichshälfte (Reg. 364 - 378)

Valens

Valens wurde als zweiter Sohn eines pannonischen Offiziers um 228 in Cibalae (zwischen Save und Drau im heutigen Jugoslawien) geboren, diente unter den Herrschern Julianus II. und Jovianus in der kaiserlichen Garde und stieg unter seinem älteren Stiefbruder Valentinianus I. zum Augustus als Mitregent für den Osten des Reiches auf (28. 3. 364).

Valens

Seine Herrschaft über die östliche Reichshälfte verteidigte er 366 erfolgreich in der Schlacht von Nakolea (Phrygien) gegen den Rebellenkaiser Procopius, einen ehemaligen kaiserlichen Befehlshaber, der sich mit Teilen der Goten verbündet hatte. Nach dem Sieg wurde der Verräter Procopius grausam hingerichtet.

Valens

Die Westgoten, die in Rumänien nördlich der Donau ansässig waren, versuchte Valens ebenfalls durch zwei militärische Züge über den Fluss (367, 369) durch Verwüstung ihres Landes zu bestrafen. Ein Friede wurde aber nicht erzielt, weil seit 370 Angriffe des persischen Königs Shapur I. im Osten abgewehrt werden mussten. Obwohl Valens schließlich einen Sieg über die Perser errang, konnte er diesen nicht ausnutzen, denn an der Donaufront war durch das Auftauchen der hunnischen Reiterscharen eine kritische Situation entstanden, die unbedingt die Anwesenheit des Kaisers erforderte. Deshalb schloss also Valens ein unbefriedigendes Stillhalteabkommen mit den Persern ab (376).

Die Hunnen hatten inzwischen das Ostgotenreich in der Ukraine unterworfen und das Westgotenreich in Rumänien überrannt. Deshalb verließen etwa 200.000 westgotische Flüchtlinge, die durch ihren berühmten Bischof Wulfila (ca. 311 - 383) missioniert worden waren und die der arianischen Form des Christentums anhingen, ihre Wohnsitze und baten um Aufnahme im Reich. Arianer waren Christen, die die Gleichheit von Gottvater und Sohn nicht anerkannten, sondern nur deren Ähnlichkeit behaupteten. Der arianerfreundliche Valens ließ ihnen Siedlungsplätze in Thrakien anweisen und unterstellte sie damit seinem Schutz.

Bald wurden aber die Neusiedler durch die römischen Beamten dermaßen ausgebeutet und unterdrückt, dass sie sich unter ihrem Anführer Fritigern auflehnten und die Balkanhalbinsel plünderten. Dazu erhielten sie auch noch immer mehr Zulauf von anderen Germanen, die über die Donau strömten. Nachdem Kaiser Valens aus Asien herbeigeeilt war und zunächst die Westgoten bei Boroia (Thrakien) besiegt hatte, verlor er aber die Entscheidungsschlacht gegen sie bei Adrianopolis (Edirne) 378, weil er die Hilfe Westroms nicht hatte abwarten wollen. Diese Schlacht endete ähnlich wie die von Cannae mit der vollständigen Vernichtung des römischen Heeres und dem Tod des Kaisers, dessen Leichnam verschollen blieb.

Über die entscheidende Wende der Schlacht, d.h. die Einkesselung, berichtet ein antiker Historiker folgendes : Als nun der linke Flügel unmittelbar bis an die feindliche Wagenburg vordrang und im Begriff stand, wenn er nur Unterstützung erhielt, weiter vorzudringen, da wurde er, von der übrigen Reiterei im Stich gelassen, durch den Ansturm der feindlichen Scharen wie durch den Einsturz eines mächtigen Berges überwältigt und geworfen. So stand unser Fußvolk ungeschützt und seine Manipel so dicht zusammengedrängt, dass kaum jemand das Schwert zücken oder die Hand zurückziehen konnte."

Valens

Zur Münzgeschichte: Die Münzprägung des Valens entspricht der seines Bruders, Valentinianus I., d.h. die Einheit der beiden Reichshälften war auf diesem Gebiet noch vorhanden. Gleich zu Beginn ihrer Regierung (365) kam es zu einer Verkleinerung der Bronzemünzen (17 mm). Diese Kleinmünzen bildeten nun das Hauptnominal neben der neuen und leichten Siliqua (2,25 g Silber).

Ähnlich wie unter Constantinus I. etwa reichen die Münzstätten von Gallien (Arles, Lyon) über Germanien (Trier), Italien(Rom, Mailand, Aquilea), Griechenland (Thessalonica, Heraclea, Constantinopolis) bis Ägypten (Alexandria).