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Antoninian

Nach der Ermordung des Kaisers Commodus im Jahre 192 und dem darauffolgenden Bürgerkrieg hatte im gewaltigen römischen Reich eine Geldentwertung eingesetzt, die auch der folgende Kaiser, Septimius Severus, nicht stoppen konnte. Dessen Sohn Caracalla, vom Kaiser schon 198 mit in die Regierung genommen, errichtete eine Schreckensherrschaft, an deren Ende die Weltherrschaft stehen sollte. Für die riesigen Feldzüge, die er plante, brauchte Caracalla jedoch Geld.

Zunächst verlieh er 212 jedem, der nicht gerade Sklave war, das römische Bürgerrecht. Natürlich gegen Bares. Das brachte einen kräftigen Schub in die Kriegskasse.

Weil der Wert der silbernen Denare mittlerweile jedoch unter den Wert von Kupfergeld gefallen war, führte Caracalla Ende 214 den Doppeldenar ein. Nach dem Geschlecht der Antoniner, zu denen sich Caracalla zählte, nannten spätere gelehrte Münzsammler diese Doppeldenare dann Antoniniane - der antike römische Name dieses neuen Geldstückes ist seltsamerweise nicht überliefert worden.

Die neue Münze wog etwa das anderthalbfache des bisherigen Denars. Zunächst verdrängte der Antoninian den Denar. Unter Decius (241 - 251) wurden alte Denare nur noch als Rohlinge verwendet.

Mit dem Niedergang des Silbergehaltes ging aber auch der des Bronzegeldes Hand in Hand: Prägten um 50 n.Chr. im Osten des Reiches erst etwa 50 Städte Bronzemünzen, so waren es unter Caracalla schon 200. Dies waren allerdings lokale Münzstätten. Die offiziellen Werkstätten, die von Rom aus gesteuert wurden, waren weitaus weniger. Ein Antoninian aus dem Jahre 265 ist auch der erste, der offiziell das Zeichen für eine Münzstätte trägt: M für Mediolanum (von Gallienus).